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Der Islandhund Der Islandhund gehört zu einer der ältesten Hunderassen. Der Vorfahre des heutigen Islandhundes wurde von den norwegischen Wikingern nach Island gebracht, als diese sich ab 874 ansiedelten. Obwohl sich der Islandhund durch Einkreuzungen aus anderen Rassen (möglicherweise Collie oder Sheltie) verändert hat, ist er aufgrund der isolierten Lage Islands genetisch eine der reinsten Rassen. Der Islandhund wird in vielen kynologischen Werken erwähnt, jedoch ziemlich uneinheitlich. Naturkatastrophen und Epidemien dezimierten u.a. den Hundebestand so stark, daß die Population wiederholt zusammenbrach und damit von Aussterben bedroht war. Dies spiegelte sich im Tauschwert (1 Islandpferd und 2 Schafe für 1 Welpen) wider. Da bis Anfang der siebziger Jahre keine planmäßige Zucht betrieben wurde, stellten Fremdrassen eine Bedrohung für die Reinheit der Islandhunderasse dar, sei es, daß sie von Soldaten im 2. Weltkrieg mitgebracht oder von Bauern zur Verbesserung der Hüteeigenschaften eingekreuzt wurden. Erwachendes nationales Interesse in Island nach dem Eingreifen eines Engländers namens Mark Watson verhalf der Rasse zur "Wiedergeburt", da nur noch wenige rassereine Hunde in entlegenen Gebieten Islands zu finden waren. 1996 wurde ein internationales Komitee unter der
Federführung Islands gegründet zur Bewahrung und Förderung des isländischen Kulturguts
Islandhund. Verwendung: Der Islandhund findet als "Allround"-Hund vielerlei Verwendung. In früheren Zeiten war er auch als Hüter der Schafsherden unterwegs. Die Überweidung der Insel durch Schafe veränderte auch die Viehhaltung. So kommt er heute als Hütehund im Herbst beim sog. Round-Up zum Einsatz, wenn es gilt die über die ganze Insel verteilten Schafe zu suchen, sammeln und in die Täler zu treiben. wo diese dann in Pferchen besitzermäßig sortiert werden. Hierbei folgen die Hunde ohne besondere Ausbildung weitgehend ihrem Hüteinstinkt. Die Bellfreudigkeit kommt ihm sowohl beim Schafetreiben als auch beim Bewachen der Höfe zugute. Auf diese Weise hält er das weidende Vieh von den Hausweiden fern, die für die Heuernte gebraucht werden. Fremde Personen werden schon auf weite Entfernung angemeldet. Da es auf Island keine Raubwild gibt, das dem Vieh gefährlich werden könnte, war auch kein wehrhafter Hund als Schutz nötig. Daher wurde dem Islandhund durch Selektion jegliche Aggressivität genommen.
Eigenschaften: Vom Wesen her ist der Islandhund ein lebhafter, neugieriger Hund, der an seinem Rudel - Mensch und/oder Tier- mit Hingabe hängt. Eine bestechende Eigenschaft ist seine Freundlichkeit Menschen gebenüber, die ihn auch zu einem idealen Familienhund macht. Der Islandhund begleitet seine Menschen gerne überall hin, daher erträgt er eine längere Abwesenheit seiner Bezugspersonen nur schwer. Seine schnelle Auffassungsgabe und Lernbereitschaft erfordern geistige Beschäftigung, z.B. in Form von Breitensport, Obedience u.ä. Als Schutzhund ist er völlig ungeeignet. Auf vielen Pferdehöfen ist er geschätzter Helfer beim Treiben der Pferde. Furchtlos und fröhlich bellend widmet er sich dort seinen Aufgaben. Außer während des Fellwechsel zweimal im Jahr benötigt
er kaum Fellpflege.
Auch wenn der Jagdinstinkt zugunsten des Hütetriebs verkümmert ist, sollte der Halter im Junghundealter darauf achten, daß der Islandhund mangels Hütemöglichkeiten kein Wild hetzt. Auch auf die Bellfreudigkeit sollte im jugendlichen Alter eingewirkt werden, damit sich der Hund nicht zum Kläffer entwickelt. Wie alle nordischen Hunde ist auch der Islandhund mit einem Dickschädel ausgestattet. Die Erziehung sollte daher liebevoll, aber konsequent sein. |